27.Dec 2024

Fall des Monats: Deutscher Schäferhund mit Lahmheit vorne rechts

 

Signalement und Anamnese

  • Deutscher Schäferhund
  • 1 Jahr alt, männlich
  • Lahmheit rechts vorne

Zur weiteren Abklärung wurden folgende Röntgenbilder angefertigt:

Röntgenbeschreibung 

  • Zentriert auf der rechten proximalen Ulnadiaphyse sind in der seitlichen Projektion schwache medulläre Weichteiltrübungen sichtbar, die sich nach distal bis zur Höhe der distalen Diaphyse erstrecken
  • Um den proximalen Radius herum finden sich raue und feste Periostreaktionen, die kranial am stärksten ausgeprägt sind
  • Die eingeschlossenen Ellenbogengelenke sind normal, der Processus anconeus der Ulna ist auf beiden Seiten verwachsen
  • Die medialen Processus coronoideus der Ulna sind gut abgegrenzt und weisen eine normale Form und Trübung auf
  • Es gibt keine subchondrale Knochensklerose an der Trochlea der Ulna
  • Die eingeschlossenen Karpalgelenke sind normal

Diagnose

  • Die erhöhte Markraumtrübung im rechten proximalen Humerus und die Rasse des Patienten lassen auf eine Panosteitis als Ursache der Lahmheit der rechten Vordergliedmaße schließen

Gezoomter Ausschnitt der rechten Ulnadiaphyse; die Markhöhle ist fokal verdichtet und Periostreaktionen sind erkennbar (Pfeile)

Sagittalschnitt der rechten proximalen Ulnadiaphyse im CT; die Markhöhle ist übermäßig verdichtet (Oval)

Querschnitt der proximalen Ulnadiaphyse im CT. Die Umgebende Kortikalis zeigt periostale Reaktionen (Pfeile)

Ausgang 

  • Einige Wochen später verbesserte sich die Lahmheit spontan und der Hund erholte sich vollständig

Diskussion 

  • Panosteitis ist in der Regel eine selbstlimitierende Erkrankung, die mehrere Knochen/Gliedmaßen befallen kann
  • Deutsche Schäferhunde sind prädisponiert
  • Bei einer Verschlimmerung der klinischen Anzeichen kann eine röntgenologische Überwachung in Betracht gezogen werden
  • Wenn es klinisch angezeigt ist, kann zur weiteren Abklärung und Bewertung der chronischen Lahmheit ein Schnittbildverfahren wie CT/MRI eingesetzt werden
  • Bei fortgeschrittener Erkrankung kann eine Knochenbiopsie in Betracht gezogen werden, um Osteomyelitis oder eine Knochenneoplasie auszuschließen                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Der Fall steht zur Betrachtung unter folgendem Link zur Verfügung:

www.veheri.com/cases/1386780725 (via "open review mode")

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Wir danken Dr. DECVDI Thorsten Rick für diesen spannenden Fallbericht

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