Fall des Monats: Deutscher Schäferhund mit Lahmheit vorne rechts
Signalement und Anamnese
- Deutscher Schäferhund
- 1 Jahr alt, männlich
- Lahmheit rechts vorne
Zur weiteren Abklärung wurden folgende Röntgenbilder angefertigt:
Röntgenbeschreibung
- Zentriert auf der rechten proximalen Ulnadiaphyse sind in der seitlichen Projektion schwache medulläre Weichteiltrübungen sichtbar, die sich nach distal bis zur Höhe der distalen Diaphyse erstrecken
- Um den proximalen Radius herum finden sich raue und feste Periostreaktionen, die kranial am stärksten ausgeprägt sind
- Die eingeschlossenen Ellenbogengelenke sind normal, der Processus anconeus der Ulna ist auf beiden Seiten verwachsen
- Die medialen Processus coronoideus der Ulna sind gut abgegrenzt und weisen eine normale Form und Trübung auf
- Es gibt keine subchondrale Knochensklerose an der Trochlea der Ulna
- Die eingeschlossenen Karpalgelenke sind normal
Diagnose
- Die erhöhte Markraumtrübung im rechten proximalen Humerus und die Rasse des Patienten lassen auf eine Panosteitis als Ursache der Lahmheit der rechten Vordergliedmaße schließen
Gezoomter Ausschnitt der rechten Ulnadiaphyse; die Markhöhle ist fokal verdichtet und Periostreaktionen sind erkennbar (Pfeile)
Sagittalschnitt der rechten proximalen Ulnadiaphyse im CT; die Markhöhle ist übermäßig verdichtet (Oval)
Querschnitt der proximalen Ulnadiaphyse im CT. Die Umgebende Kortikalis zeigt periostale Reaktionen (Pfeile)
Ausgang
- Einige Wochen später verbesserte sich die Lahmheit spontan und der Hund erholte sich vollständig
Diskussion
- Panosteitis ist in der Regel eine selbstlimitierende Erkrankung, die mehrere Knochen/Gliedmaßen befallen kann
- Deutsche Schäferhunde sind prädisponiert
- Bei einer Verschlimmerung der klinischen Anzeichen kann eine röntgenologische Überwachung in Betracht gezogen werden
- Wenn es klinisch angezeigt ist, kann zur weiteren Abklärung und Bewertung der chronischen Lahmheit ein Schnittbildverfahren wie CT/MRI eingesetzt werden
- Bei fortgeschrittener Erkrankung kann eine Knochenbiopsie in Betracht gezogen werden, um Osteomyelitis oder eine Knochenneoplasie auszuschließen Der Fall steht zur Betrachtung unter folgendem Link zur Verfügung:
www.veheri.com/cases/1386780725 (via "open review mode")
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Wir danken Dr. DECVDI Thorsten Rick für diesen spannenden Fallbericht
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