27.Oct 2022

Fall des Monats: 7 Monate alter Alaskan Malamute mit wiederkehrendem Husten, Aspirationspneumonien und Regurgitieren


Signalement und Anamnese

  • Alaskan Malamute, weiblich intakt, 7 Monate alt mit wiederkehrendem Husten und Aspirationspneumonien
  • Regurgitieren seit Trennung von der Mutter
  • In der klinischen Untersuchung konnte eine milde Tachypnoe festgestellt werden

Zur weiteren Abklärung wurden folgende Röntgenbilder angefertigt:

 

 Röntgenbeschreibung

  • Das kraniale Mediastinum ist in der dorsoventralen Ansicht verbreitert
  • Kranial der Herzsilhouette ist eine unklar abgrenzbare, kavitäre, gasdichte Blase erkennbar. Wahrscheinlich handelt es sich dabei um die fokale Erweiterung der kranialen mediastinalen Speiseröhre
  • Die Trachea ist in der lateralen Ansicht geringgradig abgeflacht und in der dorsoventralen Ansicht auf Höhe des 3. und 4. Interkostal Raums fokal nach links verlagert
  • Die Lungendichte- und Zeichnung ist normal, es gibt keinen Hinweis auf eine Aspirationspneumonie

Diagnose

  • Das Röntgenbild ist verdächtig für eine Gefässringanomalie durch einen persistierenden rechten Aortenbogen mit assoziiertem fokalen Megaösophagus



Ausgang

  • Mittels CT konnte ein persistierender rechten Aortenbogen und ein linkes Ligamentum arteriosum mit sekundärer Striktur des Ösophagus diagnostiziert werden
  • Das Ligamentum arteriosum wurde chirurgisch durchtrennt und dem Patienten geht es gut

Diskussion

  • Angeborene Fehlbildungen der Aortenbögen können zu einer fokalen Striktur der Speiseröhre zwischen Aorta und Trachea führen
  • Die Erkrankung tritt häufiger bei Hunden als bei Katzen auf. Deutsche Dogge, Deutscher Schäferhund, Irish Setter und Boston Terrier sind prädisponiert
  • Häufigstes klinisches Symptom ist das Erbrechen von fester Nahrung kurz nach dem Absetzen. Aspirationspneumonie ist eine häufige Komplikation

 

Vielen Dank an Dr. ECVDI Thorsten Rick für diesen Fallbericht!

DiploVets - together we care