Fall des Monats: 7 Monate alter Alaskan Malamute mit wiederkehrendem Husten, Aspirationspneumonien und Regurgitieren

Signalement und Anamnese
- Alaskan Malamute, weiblich intakt, 7 Monate alt mit wiederkehrendem Husten und Aspirationspneumonien
- Regurgitieren seit Trennung von der Mutter
- In der klinischen Untersuchung konnte eine milde Tachypnoe festgestellt werden
Zur weiteren Abklärung wurden folgende Röntgenbilder angefertigt:
Röntgenbeschreibung
- Das kraniale Mediastinum ist in der dorsoventralen Ansicht verbreitert
- Kranial der Herzsilhouette ist eine unklar abgrenzbare, kavitäre, gasdichte Blase erkennbar. Wahrscheinlich handelt es sich dabei um die fokale Erweiterung der kranialen mediastinalen Speiseröhre
- Die Trachea ist in der lateralen Ansicht geringgradig abgeflacht und in der dorsoventralen Ansicht auf Höhe des 3. und 4. Interkostal Raums fokal nach links verlagert
- Die Lungendichte- und Zeichnung ist normal, es gibt keinen Hinweis auf eine Aspirationspneumonie
Diagnose
- Das Röntgenbild ist verdächtig für eine Gefässringanomalie durch einen persistierenden rechten Aortenbogen mit assoziiertem fokalen Megaösophagus
Ausgang
- Mittels CT konnte ein persistierender rechten Aortenbogen und ein linkes Ligamentum arteriosum mit sekundärer Striktur des Ösophagus diagnostiziert werden
- Das Ligamentum arteriosum wurde chirurgisch durchtrennt und dem Patienten geht es gut
Diskussion
- Angeborene Fehlbildungen der Aortenbögen können zu einer fokalen Striktur der Speiseröhre zwischen Aorta und Trachea führen
- Die Erkrankung tritt häufiger bei Hunden als bei Katzen auf. Deutsche Dogge, Deutscher Schäferhund, Irish Setter und Boston Terrier sind prädisponiert
- Häufigstes klinisches Symptom ist das Erbrechen von fester Nahrung kurz nach dem Absetzen. Aspirationspneumonie ist eine häufige Komplikation
Vielen Dank an Dr. ECVDI Thorsten Rick für diesen Fallbericht!
DiploVets - together we care